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„Netzeinspeisung behindert die Energiewende“

„Einspeisung interessiert mich nicht. Einspeisung behindert die Energiewende, weil die Netze nicht speichern können. Mit Einspeisung kann die Energiewende nicht fortgesetzt werden“.

Dieses Zitat von Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer des Batteriespeicherherstellers E3/DC, macht deutlich, wie wichtig die Eigennutzung von selbst erzeugtem Photovoltaikstrom für unsere Energiezukunft ist. Doch allein mit Batterien sind unsere Speichermöglichkeiten in den Häusern ja noch längst nicht erschöpft: Es gibt einen weiteren Weg, den Eigennutzungsgrad zu maximieren, nämlich durch die Wärmeerzeugung.

Mit den jüngsten Anpassungen im deutschen EEG sind zwei wesentliche Änderungen einhergegangen. Erstens ist die Grenze für die Umlagebefreiung von 10 kWp auf 30 kWp angehoben worden. Somit lautet in der Bundesrepublik die Devise bei der Neuerrichtung von Photovoltaikanlagen fortan: Das Dach einmal voll machen bitte! Die spitzfindige Masche mancher Planer, durch möglichst kleine Anlage automatisch einen relativ hohen Eigenverbrauchsanteil zu generieren, sollte somit hoffentlich auch der Vergangenheit angehören. Und zweites ist es mit lukrativen Vergütungen ohnehin vorbei. Die eingespeisten Kilowattstunden zum Marktpreis zu verkaufen ist finanziell gesehen ohne jegliche Attraktivität.

Doch wohin mit dem Energieüberschuss?

Um dieses Problem zu lösen ist das erste Mittel der Wahl normalerweise einen Batteriespeicher zu installieren. Ohne jeden Zweifel sind Batterien, egal ob stationär oder im Elektroauto, ganz wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Die Speicherkapazitäten sind dabei in der Regel jedoch noch recht überschaubar. Typische Batterien im Einfamilienhaus haben eine Kapazität in der Größenordnung von 5 bis 10 kWh. Das ist in Anbetracht der Erzeugungsleistungen auf den Dächern allerdings eine recht überschaubare Kapazität, die leider bis dato auch noch einen nicht unwesentlichen Investitionsschritt für die Betreiber bedeutet.

Günstigere Alternative

Eine günstigere Alternative dazu stellt die Wärmeerzeugung dar. Leistungssteller für solarelektrische Wärmeerzeugung modulieren die Wärmeabgabe präzise angepasst an die jeweilige Überschusssituation. Sie sind seit einigen Jahren am Markt etabliert und kostengünstig erhältlich; zudem können Warmwasserboiler, Pufferspeicher oder thermisch aktivierte Bauteilmassen in Gebäuden auch ungleich mehr Energie aufnehmen als Batterien.

Batterieladung

Abbildung 1: Batterien sind oft schon im Laufe des Vormittags vollgeladen

Um die Netze zu entlasten und die Leistungsbegrenzung oder gar die Abregelung der PV-Anlagen zu verhindern, gilt es aber, so viel Speicherformen zu nutzen wie möglich. Denn das Schlimmste für die Energiewende ist sicherlich saubere, kostenlose Energie vom eigenen Dach ungenutzt zu lassen. Daher sind auch Kombinationen aus Batterie und Wärmespeicherung mittlerweile als Gesamtlösung verfügbar. Gerade diese Kombination schafft maximale Eigennutzung, denn an Tagen mit guter Einstrahlung sieht man aber oft schon im Laufe des Vormittags, dass die Batterien vollgeladen sind (siehe Abbildung). Ab diesem Moment stehen wiederrum jede Menge Überschüsse zur Verfügung, die sich zweckmäßig in den Häusern verwenden lassen. Beispielsweise für die Warmwasserbereitung. Begriffe wie „PV-Power-to-Heat“ und „Sektorkopplung“ sind Anzeichen dafür, dass das Konzept mittlerweile dabei ist, in der Haustechnik etabliert zu werden.

https://youtu.be/11bpNgfg7GU,Minute 25, Zugriff am 24.3.2021

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